Über 1.100.000.000.000 Euro (1,1 Billionen*) für Soforthilfen und Kreditbürgschaften stellt die Bundesregierung zur Verfügung um das drohende ökonomische Desaster der Corona-Krise abzuwehren. Statt diese gigantische Summe in einem „weiter so“ zu verbrennen, könnte nun endlich der Umbau in eine sozialökologische Wirtschaft finanziert werden. Aber wie gelingt dies? Genau diese Frage stellten sich die 32 Teilnehmer im online-Workshop des AK Wirtschaft und Finanzen vom KV Nürnberg am 14. Mai. Zu Gast war Dr. Marc Liebscher von der Plattform www.neues-wirtschaftswunder.de., die für eine sozial-ökonomische Transformation der Wirtschaft steht. „Sustainable Financing“ – nachhaltige, grüne Geldanlagen durch Industrie und Großinvestoren war das erste Thema: Schon heute verabschieden sich globale Anlagefonds wie bspw. BlackRock oder der norwegische Staatsfond aus Investments in fossile Unternehmen. Dabei geht es um „Dekarbonisierung“, das Ziel einer kohlenstofffreien Wirtschaft. In einem Brief an die Anleger meint denn auch BlackRock CEO Larry Fink:“… das Bewusstsein [unserer Anleger] ändert sich rasant, und ich bin überzeugt, dass wir vor einer fundamentalen Umgestaltung der Finanzwelt stehen“…und… “schon bald [….] wird es zu einer erheblichen Umverteilung von Kapital kommen“. Gemeint ist die Umverteilung von Kapitalanlagen in ganz großem Stil in Richtung Nachhaltigkeit, gemeinwohlorientierter Wirtschaft und nachhaltiger CO²-Neutralität..mehr…
Ebenso spannend war die Erkenntnis, dass die Industrie oft schon weiter ist als die Politik: „Ein Bündnis aus Wirtschaft und Gewerkschaften erklärt der Großen Koalition wie sie den Rahmen für die künftige Klimaschutzpolitik setzen soll“: So titelte das „Handelsblatt“ schon 2019 – also Monate vor Corona. Die Akteure, (wenig bekannt für grüne Politik), verlangten „klare Leitplanken“, die Bundesregierung möge doch bitte endlich „eine verlässliche, zeitnahe Entscheidung“ in Sachen Klimapolitik treffen. mehr…
Beim Thema Abwrackprämien für die Industrie diskutierten die Teilnehmer über die Resilienz der Automobilindustrie als dem vielbeschworenen „Rückgrat der deutschen Wirtschaft“. Hat diese wirklich so viel Substanz oder ist sie eher krisenanfällig und fordert gerade mal 10 Jahre nach der letzten Krise (2009) erneut nach staatlicher Unterstützung? Klargestellt wurde jedenfalls, dass umfangreiche Staatshilfen, wie sie derzeit die Lufthansa fordert, nur mit einem strikten Mitspracherecht bei den Konzernen vereinbar ist.
Ein spannender Abend, der Lust machte, dieses Format zu wiederholen! Dominique Thiel, Sprecherin des AK Wi-Fi, freute sich auch sehr über die Anwesenheit von Barbara Fuchs, wirtschaftspolitische Sprecherin der bayrischen GRÜNEN im Landtag, die Marc Liebscher spontan auf einen Austausch in ihre Fraktion einlud. Den Überblick über unsere GRÜNEN-Eckpunkte für eine zukunftssichere, CO²-neutrale und nachhaltig grüne Wirtschaft – nicht nur in Zeiten von Corona – findet ihr hier.
Mitmachen? Gerne: Der AK Wi-Fi, freut sich über Ideen für grüne Wirtschaftsthemen! Kontakt
*Quelle: https://www.bundesfinanzministerium.de
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